Die „Planvedute der Stadt Zürich“ ist ein bedeutendes Werk des Schweizer Zeichners und Kupferstechers Johann Caspar Ulinger (1704–1768). Entstanden um 1738, zeigt diese Stadtansicht Zürich aus westlicher Perspektive und gilt als eines der detailliertesten topografischen Dokumente der Stadt im 18. Jahrhundert.
Die Vedute besteht aus acht zusammengefügten Blättern auf Büttenpapier und misst insgesamt etwa 101 × 142,5 cm. Ulinger kombinierte verschiedene Techniken: Gebäude innerhalb der Stadtmauern sind mit brauner Feder gezeichnet, die Befestigungsanlagen mit Pinsel in hellem Oliv, während die umliegende Landschaft mit graublauer Lavierung gestaltet ist. Besonders bemerkenswert sind die zahlreichen kleinen Szenen, die das Stadtleben darstellen – darunter Exerzierübungen auf dem Schützenplatz und Schiffe auf Sihl und Limmat. Ulinger verewigte sich selbst als sitzenden Zeichner in der rechten unteren Ecke des Werks. Die Vedute blieb unvollendet; einige Bereiche, wie das linke untere Feld, wurden nicht vollständig ausgearbeitet. Die geometrische Vorlage stammt vermutlich von Hans Heinrich Vogel oder Hans Heinrich Albertin.