Beschreibung
Naturwissenschaft ist universell und doch lokal. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaflter formulieren allgemein gültige Naturgesetze, Forschungsgergebnisse zirkulieren über Landes- und Sprachgrenzen hinweg. Geforscht wird freilich stets im Labor oder im Biotop, Sammlungen liegen in Museen und wissenschaftliche Vorträge werden meist vor kleinem Publikum gehalten. Lokalitäten bestimmen Interessen, Bedingungen und Resultate der Forschung. Dieser Spannung zwischen universeller Wissenschaft und lokalem Tun geht der Band 'Lokale Naturen' nach.
Gegenstand ist die Thurgauische Naturforschende Gesellschaft (TNG), die seit 150 Jahren an der Schnittstelle zwischen der grossen Welt der Wissenschft und den örtlichen Verhältnissen steht. Ihre Mitglieder sind mit Politik und Gesellschaft ebenso vertraut wie mit internationalen Forschungsgfragen. Als Forschernaturen suchen sie stets die Gegebenheiten vor Ort mit dem umfassenden Projekt der Wissenschaft zu verbinden.
In sechs Beiträgen von Historikerinnen und Historikern untersucht die Festschrift die naturwissenschaftliche Praxis in den Reihen der TNG: Beobachten, Sammeln und Vermitteln. Die Geschichte der TNG wird dabei nicht an Meilensteinen der Wissenschaftsgeschichte gemessen und bewertet, sondern als Ort der Wissenschaft analysiert.