Werke Band 7. Kunst und Kunstpolitik.
A. Loosli steht als Publizist zwei Jahrzehnte lang im Dienst Ferdinand Hodlers. Dadurch wird er zum Kunstpolitiker, zum Kunstschriftsteller und zu Hodlers Biograph. Der vorliegende Band zeigt, wie wichtig Looslis Stimme ist für die Rekonstruktion der von Hodler angeführten schweizerischen Kunstrenaissance. Am 10. Oktober 1907 schreibt Ferdinand Hodler: "Mein lieber Loosli, Endlich sende ich Ihnen Ihren Artikel zurück, Ihr Meisterwerk. Es ist ganz famos, gut durchgedacht und geschrieben. Sie haben sich in Kürze sehr glücklich ausgedrückt, betreffs des Parallelismus. Ich glaube, daß mich bald einer verstanden hat." Im folgenden Jahr wird Hodler zum Präsidenten der Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten (GSMBA) gewählt. Er macht Loosli zu seinem Zentralsekretär. Die anschließende intensive Zusammenarbeit der beiden hat den Kunstpublizisten Loosli geprägt. Ob in den Schilderungen Hodlers und seines Kreises, ob in seinen polemischen kunstpolitischen Interventionen, ob in seinen vielfältigen kunstschriftstellerischen Arbeiten - immer wieder betonen seine Texte Hodlers singuläre Bedeutung als Mensch und als Künstler. Es gehört zu Looslis Tragik, daß er sein über mehr als fünfzig Jahre geäufnetes und gepflegtes "Hodler-Archiv" publizistisch nicht, wie er es geplant hat, auswerten konnte. Er sperrte es schließlich testamentarisch, um es dem Zugriff seiner Feinde entziehen zu können.