Wurden innerhalb der nun im sechsten Jahr erscheinenden "Betrachtungen zur Esoterik der anthroposophischen Bewegung" Arbeiten vorgelegt, die sich mit den zentralen Themen unserer Bewegung befassen - mit dem führenden Bodhisattva Rudolf Steiner, mit Bodhisattva und Sophia, dem Johannes-Bau-Mysterium, der Weihnachtstagung, der Tempellegende und dem Rosenkreuz, und auch mit jenem Thema, das angesichts der Gegenwart für unsere Strömung lebenswichtig ist: mit dem Gegner-Thema, so stellten nun Freunde die Frage nach einem anderen Bodhisattva-Wesen des christlichen Impulses, welches bisher entsprechend seiner Bedeutung hier unter uns noch nicht betrachtet wurde. Über Rudolf Steiner und Skythianos, über den Manu, Manes und den Meister vom Rosenkreuz und über die Sophienwesen wurde gesprochen, nicht aber über jenen dritten Bodhisattva, den Rudolf Steiner neben dem Maitreya und Skythianos als führenden der christlichen Strömung unter Manes nennt, über den Gautama Buddha.
Das Bedürfnis trat auf, nun über diesen grossen Menschheitsführer im Rosenkreuz geisteswissenschaftlich zu arbeiten. Denn immer wurde er als mit der anthroposophischen Bewegung innig verbunden gesehen. 1982 veröffentlichte Rudolf Grosse seine Arbeit über das "Wesen Anthroposophie", die jene intime Verbundenheit des Buddha mit dem nathanischen Jesu in einer Sicht rückt, die zeigt, wie Grosse betont, "in welcher zentraler Weise das Geistwesen des Buddha heute ein Bestandteil der Anthroposophie und ihres gesamten Wesens geworden ist". Damit wird zugleich auf die Anwesenheit der Ströme dieses Bodhisattvas in der ganzen, so viele und sehr voneinander verschiedene ältere Strömungen umschliessenden anthroposophischen Bewegung aufmerksam gemacht. Angeregt durch diese Arbeit, ermuntert von den fragenden Freunden, soll diese "Lücke" in unseren immerzu auf schon Erarbeitetem weiter aufbauenden Betrachtungen geschlossen werden, indem wir vor allem den historischen, älteren Strömungen dieses Bodhisattvas und der in seinem Geist-Organismus enthaltenen Individualitäten uns diesmal zuwenden. Aber wie immer, so muss auch hier betont werden: es kann sich nur um eine erste und anfängliche Skizzierung dieses weiten Themenkreises handeln. Denn wie wir jahrelang zu arbeiten hatten, um eine erste skizzenhafte Wesens-Biographie unseres Meisters zu erhalten, so verhält es sich für alle Menschheitsführer, für Skythianos, Buddha oder den hohen Meister Christian Rosenkreuz. Wir können immer nur einzelne Aspekte geduldig Schritt für Schritt herausarbeiten. In dieser Betrachtung über den Buddha und seine Wesen soll betont auf die älteren Strömungen hingewiesen werden, um immer mehr eines brüderlichen Verstehens hinsichtlich der verschiedensten Strömungen innerhalb unserer ganzen ganzen Bewegung fähig zu werden. Auch des Buddhas Wesen ist in sich zu reich und zu gross, als dass es in wenigen Vorträgen umfassend genug schon dargestellt werden könnte. Überall müssen wir in unserer Arbeit an diesen ersten Skizzen, unserer "Betrachtungen" immer dieser Wahrheit eingedenk bleiben, die Rudolf Steiner im zweiten Mysteriendrama ausspricht: "Der höheren Wahrheit Wegen sind verworren - nur der vermag zurechtzufinden sich, der in Geduld durch Labyrinthe wandeln kann..."