
Das Buddhacarita, das wir hier, soweit es von Acvaghosha (c. 100 n. Chr.) herrührt, d.i. von Buch I-XIII - die letzten vier, XIV-XVII, sind von einem modernen Autor im vorigen Jahrhundert verfasst -, in freier und abgekürzter Übersetzung aus dem Sanskrit dem Leser verführen, ist nicht nur als die früheste dichterische Bearbeitung der Buddhalegende, sondern auch als eins der ältesten Erzeugnisse der indischen Kunstpoesie überhaupt von grossem Interesse für alle, die sich mit Buddhismus und indischer Literatur beschäftigen. Durch eine besondere Ungunst des Schicksals ist es erst zu Ausgang des vorigen Jahrhunderts bei uns bekannt geworden, und seitdem sind die Arbeiten der Gelehrten über die Feststellung, Säuberung und Erklärung des leider sehr mangelhaft überlieferten Textes noch im vollem Gange. Dennoch glauben wir, dass ein Versuch wie der nachstehende, der es sich zum Ziele gesetzt hat, das Werk seinem Hauptinhalte nach, den die prägnantesten Züge aus Buddhas Werdegang bilden, möglichst weiten Kreisen zugänglich zu machen, auch neben den bereits vorhandenen vollständigeren und genaueren Bearbeitungen nicht unnütz erscheinen wird. (...)