Die Depression eines Psychiaters.
"Seine grössten Intensität gewinnt Kuipers Bericht bei der Schilderung jener Schuldhölle, in der er während seiner Krankheit unterzugehen drohte. Das Zentralkapitel "Im tiefen Abgrund" ist eine auch schriftstellerisch unerhörte Innenansicht der Hölle aus der Sicht der Depression."
Ludger Lütkehaus
»Das Buch ist ein einmaliges Dokument. Ein international bekannter Psychiater und Psychoanalytiker hat sein umfassendes theoretisches und praktisches Wissen um die entscheidende Dimension erweitern müssen - um das eigene Erleben und Durchleben einer unvorstellbar qualvollen Depression. Erfahren im Umfang mit eigenen Gefühlen und Phantasien, muß er erkennen, daß Wahnvorstellungen sich nicht analysieren und auf diese Weise auflösen lassen. Nach seiner Gesundung bleiben ihm seine wahnhaften Schuldkomplexe, seine Verfolgungsideen und seelischen Verfremdungen aber völlig präsent; er hat nichts vergessen. Auf Bitten seines Arztes entschließt er sich, sein Wissen weiterzugeben.
Die tagtägliche Zuwendung vertrauter Menschen hat ihn mit davor bewahrt, völlig in seinen Qualen unterzugehen. Organischer Auslöser seiner Depression scheint eine Viruserkrankung gewesen zu sein. Ein Medikament, vor dem er in seinen Lehrbüchern immer gewarnt hat, ein Antidepressivum hilft ihm bei der Überwindung der schweren seelischen Krise.
Als Psychoanalytiker müssen wir diesem schonungslos ehrlichen, hochdifferenzierten Bericht entnehmen, daß Psychosen zwar sehr viel mit der seelischen Verarbeitung früher Erlebnisse und Traumata zu tun haben, aber auch auf somatischen Grundlagen und Auslösern beruhen.« Margarete Mitscherlich