Die Autorin, kluge und verständnisvolle Mitarbeiterin C. G. Jungs, greift hier einige wesentliche Themen seines Lebens und Denkens heraus. In zwei Aufsätzen geht sie in feinsinniger Weise auf wesentliche Studiengebiete C. G. Jungs ein: die Parapsychologie und die Alchemie, während uns die anderen: Jungs Einstellung zum Nationalsozialismus und sein Leben und Schaffen während der letzten Lebensjahre, den Menschen und Gelehrten in einigen weltlichen Bezügen genauer erkennen lassen. Ein Leben, das so reich an Forschen, Erkennen und menschlichen Einsichten war, ist interessant, «wo man es faßt». So führt der Bericht über Jungs persönliche Erfahrungen spontaner und im Experiment beobachteter parapsychologischer Phänomene zu einer klaren und fesselnden Darstellung des von ihm geprägten Begriffs der Synchronizität, eines Prinzips, durch das verschiedene parapsychologische Erscheinungen erstmals in die moderne Naturwissenschaft eingeordnet werden konnten. Aus dem Aufsatz über Jungs Beziehung zur Alchemie wird deren Beziehung zum Christentum und die erstaunliche Vorwegnahme moderner psychologischer und naturwissenschaftlicher Erkenntnisse durch die alten Meister ersichtlich. Das vielbesprochene Thema «Jung und der Nationalsozialismus» erfährt eine vorbildliche Klarstellung, sine ira et Studio. Und endlich füllen die lebendigen «Momentaufnahmen» aus den Jahren vor dem Tode des großen Menschen und Gelehrten das Bild aus, das durch die «Erinnerungen» in anderer Weise umrissen worden war.