Beschreibung
Ethnographie einer Familie. Jeder von uns bewegt sich teils in Milieus, in denen er sich sicher fühlt, und teils in Gruppen, in denen die Orientierung für ihn ein Problem darstellt. Der "Fremde" muss jede Situation in einer neuen Gruppe, die von deren Angehörigen fraglos bewältigt wird, neu definieren. Dabei stösst er jedoch auf Schwierigkeiten: Individuelles hält er für Typisches, Typisches für Individuelles, Rezeptwissen begegnet er mit Misstrauen, er weiss nicht, wann Zurückhaltung und wann Engagement am Platz ist. Es gibt Menschen, die diese Übergänge nicht schaffen, und einige von ihnen finden wir in psychiatrischen Kliniken.
Dieses Buch handelt von solch einem psychisch "Kranken" und seinem Verstrickstein in ein Familienmilieu, das seine verzweifelten Ausbruchsversuche immer wieder scheitern lässt. Ein "Fall" also, der - oberflächlich betrachtet - vielen anderen ähnelt und dem Leser vielleicht ein "déjà vu" ebtlockt. Doch es geht um mehr als eine blosse Beschreibung und Bestandsaufnahme: Im Laufe der Untersuchung werden wir lernen, die beobachtete Familie von innen heraus zu verstehem, und erfahren, wie sie mit ihren Problemen umgeht.