EIN GARTEN FÜR DIE EWIGKEIT
Hinter den meterdicken Mauern von Schloß Vaduz
wird ein Schatz aufbewahrt - der vierzehnbändige
«Liber regni vegetabilis» (Buch des Pflanzenreichs).
Dieses im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts
geschaffene, bisher gänzlich unbekannte Werk enthält
die naturgetreue Darstellung von etwa 3100
verschiedenen Pflanzenarten aus aller Welt, in hinreißender
Schönheit und außerordentlicher Detailgenauigkeit
gemalt.
Es ist ein Werk der Superlative: über 30 Jahre lang
arbeiteten mehrere hochqualifizierte Spezialisten
zusammen, um die natürliche Pflanzenwelt Niederösterreichs
und Mährens, die auf Feldern und in Gärten kultivierten Nutz- und Zierpflanzen und vor allem die kurzlebige Blütenpracht in den Gewächshäusern in Wien und Umgebung im Bild festzuhalten.
Mehr als die Hälfte der Wasserfarbenmalereien stammt von den Brüdern Joseph, Franz und Ferdinand Bauer, die zu den berühmtesten Pflanzenmalern aller Zeiten zählen. Ferdinand Bauer wird
zu Recht als der «Leonardo der naturwissenschaftlichen
Illustration» bezeichnet. Das Codex Liechtenstein
genannte Werk, eine wahre «Flora universalis» des damals Bekannten, enthält darüber hinaus Titelblätter sowie einige Landschaften und Gartenansichten.