
Bei einem ersten Besuch im Atelier des Künstlers in Mönchengladbach fand ich Thomas Virnich nicht wie erwartet bei der Arbeit an einer Plastik, sondern mit dem Pinsel in der Hand vor einem aufgeschlagenen, grossen Buch. Ähnlich überrascht könnte der Betrachter dieses Künstlerbuches sein, wenn zu Beginn über dreiundzwanzig Doppelseiten einmal Malerei vorgeführt wird. Erst in einem zweiten Teil folgen geöffnete Schränke, Nischen und Regale, angefüllt mit jenen Dingen, die für seine Arbeit als Plastiker so charakteristisch sind. Es entwickelt sich eine fast dialektische Wechselwirkung zwischen Reproduktionen von Malerei und fotografischen Bildern dreidimensionaler Dinge, die - gleichsam als Depot von Ideen für Farbe und Form - die Ausgangspunkte für Thomas Virnichs Arbeiten beleuchten. (...)