Beschreibung
Sossenheim ist überall.
Dies ist ein Buch mit lauter letzten Bildern.
Chlodwig Poth war nicht einfach nur ein besessener Zeichner und begnadeter Polemiker. Er war auch ein Künstler der ausserbenden Art: Er fühlte sich berufen. Am Ende seines Lebens war er überzeugt davon, eine höhere Macht hielte die Hand über ihn und habe ihn fürsorglich aus dem schicken Holzhausenviertel mit seinen Bänkern und Literaten ins moribunde Sossenheim geleitet, die Bronx von Frankfurt für die einen, führ ihn das Mekka und Elysium, auf dass er dort sein Lebenswerk zur Vollendung führe. In den letzten beiden Jahren seines Lebens, als eine unheilbare Augendegeneration ihn nach und nach halbwegs erblinden liess, besorgte er sich eine Maschine, die eigentlich als Lesehilfe für Sehschwache gedacht war, die aber nun zur Zeichenmaschine unmfunktionierte. Mann muss schon von der Arbeit besessen sein, um sich das anzutun.
Es hat in der Geschichte der Karikatur immer Zeichner gegeben die ihr Lebensthema in der Auseinandersetzung mit ihrer Stadt fanden.
Es hat vorher in der Geschichte der Karikatur kein vergleichbares Unternehmen gegeben, und es wird auch keinen Nachfolger haben. 14 Jahre hat Poth sich fast ausschliesslich diesem Projekt gewidmet, und es ist ein Werk aus einem Guss etstanden: Stilsicher, treffsicher und ohne den Wunsch, zu gefallen. Auf so einen Gedanken wäre er nie gekommen.
Das Meisterwerk eines Meisters.