Beschreibung
Das alte, im besten Sinn volkstümliche Thema des Harlekin erfährt durch Rimensberger eine überraschende, hochsensible Darstellung, wie sie kaum je geschaffen worden ist. Rimensberger hat die Porzellanpuppe, deren "Lebenslauf" allein schon eine beihnah unglaubliche Geschichte ergäbe, mit äussersten photographischen Mitteln in Bilder umgesetzt, die in ihrer Hintergründigkeit und Aussage das treffen, was wir als menschliche Ur-Situation empfinden. in mehreren Bildgeschichtenerfährt der Harlekin seine Verwandlung: mit Seide angehaucht, verändert er die häusliche Umgebung; nackt geht er hinaus, in die Wälder, in den Winter, hängt wie Gefühlsreste in einem Plastiksack, baumelt- nach Liebe und Zärtlichkeit flehend, in Raureifdrähten- dieser Harlekin lässt alles vergessen, was bisher über seine leblosen Brüder theoretisiert worden ist. Pio Rimmensbergers fotografischer Traum vermittelt Wirklichkeit, über die man versucht ist zu sagen: Dies ist DER Harlekin; dies sind viele Formen, Mensch zu sein.