In *„Gerechtigkeit für Tiere: Unsere kollektive Verantwortung“* argumentiert die Philosophin Martha Nussbaum für eine tiefgreifende moralische und rechtliche Neubewertung des Verhältnisses zwischen Mensch und Tier. Nussbaum kritisiert bestehende Ansätze des Tierschutzes als unzureichend und plädiert dafür, Tieren umfassende Rechte zuzugestehen, die auf ihrer Fähigkeit basieren, ein gutes und erfülltes Leben zu führen.
Nussbaum baut ihre Argumentation auf ihrem *„Capabilities Approach“* auf, der bereits für menschliche Gerechtigkeit verwendet wird, und erweitert diesen auf Tiere. Sie stellt fest, dass Tiere, ebenso wie Menschen, das Recht haben, ihre grundlegenden Fähigkeiten wie Bewegung, Sozialverhalten und Leben in Freiheit zu entfalten. Sie fordert einen Systemwandel, der sowohl in der Tierhaltung, der Landwirtschaft als auch im Umgang mit Wildtieren umgesetzt werden sollte.
Das Buch ist ein leidenschaftliches Plädoyer für den Schutz der Tiere und eine ethische Verpflichtung der Menschen, Tieren gegenüber gerecht zu handeln. Nussbaum fordert dabei konkrete politische, rechtliche und gesellschaftliche Veränderungen, um das Leiden von Tieren zu beenden und eine gerechtere Welt für alle Lebewesen zu schaffen.