Das von Francoise Louis Ganshof bereits 1957 veröffentlichte Buch über das Lehnswesen ist bis heute noch der Klassiker zu diesem Thema schlechthin. Ganshof befasst sich mit den Ursprüngen des Lehnswesen in der frühen Merowingerzeit bis hin zur Etablierung des Lehnswesens als "klassisches Element" des Mittelalters (des Verhältnisses des Königs zu seinen adligen Untergebenen) im hohen Mittelalter. Dabei sind kulturgeschichtliche Aspekte genauso wichtig wie rechtshistorische; so beispielsweise die Rituale und Praktiken bei der Vergabe der Lehen und die seit Karl dem Großen einsetzende Verrechtlichung der Institution, verbundenen mit ausgefeilten Rechtsüberlegungen, Rechtskonstrukten sowie einem umfangreichen Urkundenwesen. - Wer sich historisch oder aus reinem Interesse mit diesem Thema einmal befassen möchte, der wird an diesem im Übrigen gut geschriebenen Buch (auch für Laien gut verständlich) nicht vorbeikommen.