Johann Gottfried Steffan und die Schweizer Maler in Münschen 1840 -1890
Scheitern und Erfolg liegt oft nahe beeinander. Und wer heute erfolgreich ist, kann morgen in gänzliche Vergessenheit geraten, bis er vielleicht von einer späteren Generation von Kunstliebhabern oder Lesern neu entdeckt wird. Der grüne Heinrich ist eine Art Metapher für dieses relative Scheitern und für dieses relative Scheitern und für den unerwarteten Erfolg, der sich zu Lebzeiten oder vielleicht eben auch erst postum einstellen kann, und er ist eine Metapher für künstlerisches Suchen mit offenem Ausgang. Der Autor, der seinen eigenen Weg zum Maler und die verschiedenen Miliues der Kunstszene beschriebt, in denen er sich bewegt, reflektiert sein eigenes Scheitern als bildender Künstler und wird über diesen Bewusstwerdungsprozess zum Schriftssteller. Er erobert sich - nahc bereits zuvor publizierten Novellen und Gedichten - mit diesem Entwicklungsroman einen Platz in der Literaturgeschiche.
Gottfried Keller lässt uns im ''Grünen Heinrich'' eine Reihe von Künsltercharakteren Revue passieren. Wohl erkennen wir in den vom Schriftsteller beschriebenen Werken der Maler etwas von den damaligen Kunsttendenzen in der Historien- und Landschaftsmalerei in München. Er vermittelt mehr als visuelle Anschauung und bezieht sich nicht exakt auf bestimme Zeitgenossen.