"Ganz allein überlebt ein menschliches Wesen nicht. Die Harmonie mit der nährenden Mutter, dem Erwachsenen, einer Frau oder einem beschützenden Mann, ist für jedes Baby mit seinem Überleben existentiell verbunden. Indem wir uns aber bezüglich dieser ersten sprachlichen, lebenswichtigen Abhängigkeit individuieren, haben wir einander nötig, um dieses dramatische Schicksal als imaginär mächtige Begehrende und als in der Realität sehr ohnmächtige Individuen zu ertragen. Die anderen bringen und also mit ihren verschiedenen oder den unsrigen ähnlichen Schwierigkeiten die Möglichkeit , uns unter Menschen, die alle in Schwierigkeiten sind, wiederzuerkennen und uns gegenseitig zu besprechen. Die Psychoanalyse hat den Beweis erbracht, dass das Kind, wie klein es auch sei, das Verständnis des Sinnes der Worte hat, welche sein Auf-der-Welt-Sein betreffen. Den Beweis auch, dass das Sprechen den Menschen befreien kann, wenn es ihm gelingt, dadurch jemandem, der ihm mit Aufmerksamkeit und ohne Werturteil zuhört, sein Leiden auszudrücken."