Mit einem Vorwort von Helmut Schmidt.
Berthold Beitz wurde zu einer der grossen Persönlichkeiten der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte.
Als ihn Alfried Krupp von Bohlen und Halbach 1953 zu seinem Generalbevollmächtigten machte, begann sein rascher Aufstieg.
Vor ihm galt der Name Krupp als Synonym für Krieg und Kanonen.
Beitz schuf den neuen Konzern, machte ihn zum Synonym für das bundesdeutsche Wirtschaftswunder, und Kanonen wurden nicht mehr gebaut.
Als faktischer Lenker von Krupp war Beitz ein mächtiger Mann, einer der mächtigsten des Landes.
Zeitlebens ein Einzelgänger, nutzte er die Freiheit, die ihm die Macht verlieh, auch für politische Alleingänge.
Schon in den fünfziger Jahren reiste er nach Warschau und Moskau, mitten in der eisigsten Phase des Kalten Krieges, und betrieb dort seine Geschäfte ebenso wie aktive Versöhnung mit den Feinden von gestern.
Auf diese Weise wurde er zu einem der Wegbereiter der Entspannungspolitik.
Und er machte Krupp, ausgerechnet den im Ausland so übel beleumdeten Konzern, 1959 zum ersten produzierenden deutschen Unternehmen, das freiwilllig Wiedergutmachung an ehemalige jüdische KZ- Häftlinge zahlte, die während des Krieges für die Firma hatten schuften und leiden müssen.