Als Gott den Mut verteilt hat, war Julius vermutlich beim Pinkeln. Das jedenfalls kommt dem Jungen in den Sinn, als er mit seiner Freundin Tinka durchs einsame Lappland wandert. Tinka kann es gar nicht einsam genug sein in diesen Ferien, und jedes schwedische Liebespaar, jeder Kraftprotz aus Bielefeld und jeder Ire mit Knieschmerzen ist ihr zuviel. Für Julius aber bedeutet jede Begegnung etwas Abwechslung in der Ödnis.
Julius und Tinka sind also sehr verschieden. Deshalb wünscht Julius sich etwas Mut, um Tinka die Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Morgen will Tinka abseits der Wege ihr neues GPS ausprobieren, um noch einsamer herumzuwandern. Aber dann entdeckt Julius‘ ganz privates Ortungssystem in der Wildnis Lotte, die Nymphe, die ebenfalls noch einen menschlichen Klotz (allerdings nur eine Freundin) mit am Bein durch die Gegend schleppt. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Aber wird sie bei diesen unglücklichen Konstellationen fernab der Zivilisation auch einem zweiten Blick zurück in Osnabrück standhalten können? Sitzt Lotte am Ende tatsächlich im Intercity aus Berlin? Und was wird bloß aus Tinka?