Hugo Marti hat für seine nächsten Angehörigen und Freunde die Erlebnisse seiner Kindheit aufgezeichnet. Es war im Davoser Sommer 1929. Es erschien als Privatdruck in ganz kleiner Auflage und wurde vom Verfasser persönlich verteilt.
Heute, wo Hugo Marti nicht mehr ist und die persönlichen Rücksichten dahingefallen sind, hat sicherlich eine breitere Öffentlichkeit Anrecht auf diese dichterisch gestaltete Erzählung einer schlicht verlaufenden, aber innerlich sehr reichen Kindheit.
Der vorliegende Band darf als eine Art Gegenstück zum "Davoser Stundenbuch" gelten, das den Abschluss von Martis Leben darstellt. "Eine Kindheit" ist der Anfang und Aufgang. Das Buch hat einen zarten poetischen Geist, es weiss den Zauber der Kindheit voll zu entfalten, es gibt einer innern Frühreife wundersamen Ausdruck, und es birgt - oft fast unsichtbar - eine Gesinnung voll Vornehmheit, die die Bitterkeit in manchem Kindeserlebnis verzeihend auslöscht.