Eine Villa in einer osteuropäischen Stadt. Im Garten Kaffeegeplauder; ein Kind auf seinen Streifzügen durch das Haus - so beginnt dieses Buch, durch das sich bald schon die Zeichen einer schwer fassbaren Bedrohung ziehen. "Unstete Leute" ist der Roman einer Emigration. Er beschreibt ein Land, das zwischen vager Hoffnung und Furcht vor der Apokalypse lebt, in eindringlichen Fragmenten: Ein Familienfest, eine Reise in den Westen mit undurchsichtigen Auftrag, eine alptraumhafte Passage durch ein von Menschen bewohntes Kellerlabyrinth. Die letzte Station dieses Transits ist ein Alpenland. Hier finden wir die Erzählerin: Von einer Fremde in die andere geraten, in lakonischer Verfassung, wartend.
Die Sätze dieses Romans sind wie ein Drahtseilakt über dem Ungesagten. Sie erzählen nicht - sie lassen die Geschichte im Leser entstehen.