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Leonardo da Vinci

71886582
  • ISBN13: 9783293206120
  • Autor: Dmitri Mereschkowski
  • Zustand: Gut
  • Sprache: Deutsch
  • Art: Broschiert
  • Format: 14x21cm
  • Anzahl Seiten: 700
  • Jahrgang: 2013

  • Zustandsbeschreibung:

    neuwertig

SFr. 14.00
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Beschreibung

**"Leonardo da Vinci"** von Dmitri Mereschkowski ist ein historischer Roman aus dem Jahr 1900 und Teil einer Trilogie, die sich mit den drei großen Erweckungspersönlichkeiten der Renaissance befasst: Leonardo da Vinci, Giordano Bruno und Peter I. In diesem Band konzentriert sich Mereschkowski auf das Leben und Werk des Universalgenies Leonardo da Vinci und nutzt dessen Biografie, um die Spannungen zwischen Geist und Materie, Wissenschaft und Kunst, Heidentum und Christentum zu erforschen.

### Inhaltliche Zusammenfassung:

Das Buch zeichnet das Leben Leonardo da Vincis vom späten 15. bis ins frühe 16. Jahrhundert nach und bietet sowohl biografische Details als auch philosophische Reflexionen. Mereschkowski verbindet historische Fakten über Leonardo, seine künstlerischen und wissenschaftlichen Leistungen, mit psychologischen und metaphysischen Themen.

1. **Leonardo als Künstler und Wissenschaftler**: 
   Der Roman stellt Leonardo da Vinci als den idealen Renaissance-Menschen dar, der die Kluft zwischen Wissenschaft und Kunst überbrückt. Er wird als Maler, Bildhauer, Architekt, Ingenieur und Naturforscher dargestellt, der von einer tiefen Neugierde und dem Streben nach Wissen getrieben wird. Leonardo sucht die Wahrheit in der Natur und durch seine Kunst, während er gleichzeitig den menschlichen Körper und Geist zu entschlüsseln versucht.

2. **Konflikt zwischen Idealismus und Realität**: 
   Eine zentrale Spannung im Roman ist der innere Konflikt Leonardos zwischen seiner künstlerischen und seiner wissenschaftlichen Neigung. Während er von spirituellen und metaphysischen Ideen angezogen wird, erkennt er auch die Bedeutung des Materiellen und der Naturwissenschaften. Mereschkowski beschreibt, wie Leonardo versucht, diese beiden scheinbar gegensätzlichen Welten zu vereinen. Oft scheitert er jedoch an der Begrenztheit der menschlichen Möglichkeiten und der Widerstände seiner Zeit.

3. **Leonardos Beziehungen und Umfeld**: 
   Mereschkowski erzählt von Leonardos Beziehungen zu wichtigen historischen Figuren, darunter die Medici, der französische König Franz I. und sein berühmter Schüler Francesco Melzi. Auch Leonardos Zeitgenossen, wie Michelangelo und Raffael, tauchen auf, wodurch die konkurrierende und oft schwierige Kunstwelt der Renaissance beleuchtet wird.

4. **Philosophische Themen**: 
   Ein wichtiger Aspekt des Romans ist der philosophische Diskurs über das Heidentum und Christentum, den Mereschkowski durch die Figur Leonardos entfaltet. Leonardo wird als Skeptiker dargestellt, der sich von der Dogmatik der Kirche distanziert und sich stattdessen der Natur und dem menschlichen Potenzial zuwendet. Mereschkowski stellt ihn als einen Mann dar, der das Göttliche in der Wissenschaft und der Kunst sucht, statt in den tradierten religiösen Formen.

5. **Das unvollendete Werk**: 
   Im Laufe des Romans wird Leonardos Unfähigkeit, viele seiner Werke zu vollenden, symbolisch für den unerreichbaren Idealismus und die Komplexität seines Charakters. Sein ständiges Streben nach Perfektion führt dazu, dass er immer wieder mit den Grenzen des Machbaren konfrontiert wird. Dies gilt insbesondere für sein berühmtes Werk, die Mona Lisa, sowie für seine anatomischen Studien und technischen Erfindungen.

### Stil und Bedeutung:

Mereschkowskis Roman ist mehr als nur eine Biografie. Er bietet eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den philosophischen und geistigen Strömungen der Renaissance und bettet Leonardos Leben in die größeren religiösen und kulturellen Konflikte der Zeit ein. Der Autor, selbst ein russischer Symbolist und Historiker, nutzt Leonardos Leben als Prisma, um die Ambivalenz zwischen Glaube und Wissenschaft, zwischen Idealismus und Realität zu beleuchten.

Insgesamt zeigt das Buch Leonardo als eine tragische Figur: ein Mann, der seine Zeit weit übertraf, der aber dennoch von den Beschränkungen der menschlichen Existenz eingeholt wurde.