Dies ist die launische Sommergeschichte eines Heranwachsenden, eines aus katholischem Holz geschnitzten Jungen, der beim Onkel Monsignore, dem Biblitohekar des Stifts St.Gallen, dazu benötigt wird, den Besuchern der weltberühmten Klosterbibiliothek Filzpantinen zu verpassen, bevor sie den barocken Aufbewahrungsort alter Handschriften, Folianten und gebundenen Büchern betreten. Aus der Rückblende beschreibt Hürlimann diesen Sommer, der im Jungen das Interesse für das weibliche Geschlecht aus einer denkbar erregenden Perspektive weckt. Er sieht Waden, Beine, sein Kopf wird von Röcken umweht, seine Sinne werden vom Geruch wollener Socken genauso benebelt wie vom Parfüm Seidenstrümpfe tragender Damen. Und dieser Junge wagt, kecker und dreister werdend, bisweilen einen Blick unter die faltenreichen Zelte an den Ursprung der Welt. Dazu bedient er sich schliesslich eines Handteller grossen Spiegels - aber, oh Weh! Seine Erkundungen in den weiblichen Schritt fliegen auf, und der Junge erleidet zwischen dem Monsignore und dem Fräulein Stark, der Haushälterin des Stiftsbibliothekars, die dem Roman den Titel gab, regelrechte Höllenqualen. Er wird gemaßregelt, weil er gegen das sechste Gebot versündigt.