Ein morgenländischer Schelmenroman
Noch immer übt das Morgenland auf die Phantasie des Abendländers seine ungeschwächte Anziehungskraft aus, und das Wort von den "Wundern des Morgenlandes" hat nichts von seinem hintergründigen Geheimnisvollen verloren.
Es ist, als wollte sich die abendländische Menschheit irgendwo ein Stück Erde bewahren, an dessen Poesie sie glauben kann, das sie mit Menschen bevölkert, über die die analysierende, rechnende und berechnende Vernunft keine Herrschaft hat. Und so gesehen ist das Morgenland noch ein Wunderland, denn nur eine dünne Oberschicht ist durch die naturwissenschaftliche Schule des Westens gegangen und hat ihre Erkenntnisse angenommen; die Masse der Morgenländer lebt auch heute noch in einer Welt, die vom Kausalitätsprinzip und von den Begriffen von Zeit und Raum fast noch unberührt ist. Erdachtes, Erträumtes, im eigenen Innern Erschautes gilt dort mehr als die täglich erfahrbare Wirklichkeit. Ihre märchenhafteste und poesievollste Beschreibung hat diese Welt in Tausendundeiner Nacht gefunden, ihre realistischeste in den Abenteuern des Haggi Baba von Ispahan.