Stefan Andres' spannungs- und nuancenreiches Erzählertum, das ohne jede Anstrengung zu sein scheint, ohne alle Manieriertheit, erfasst vor allem menschliche Wesensunterschiede gut: den in sich gekehrten, ein wenig patriarchalischen Professor, die lebenstüchtige, bewegliche Frau, die kindlichen Geschwister. Er bringt in sein Erzählen unter anderem dadurch einen ständigen Kontrast, dass er abwechselnd den Gang der Ereignisse aus der Sicht des Kindes Felizitas und aus der Einsicht, dem Bangen, den Bedenken der Erwachsenen heraus schildert. Das eine geht ins andere nahtlos über: auch dies einer der selbstverständlich wirkenden Vorgänge, von denen das Buch so reich ist.