Von Müttern und Töchtern, Lügen und Geheimnissen
Eine Handvoll Fotos und ein Stapel selbst besprochener Tonbänder, das ist Rosamonds Vermächtnis an Imogen, die blinde Enkelin ihrer Cousine Beatrix. Auf den Bändern erzählt Rosamond die Familiengeschichte und findet nach und nach Worte für jenes Unglück, das zu Imogens Erblindung führte. – Ein bewegender Roman über drei Generationen von Frauen und über das verzweifelte Streben nach Liebe und dem Lebensglück.
»Ich möchte dir, Imogen, einen Begriff von deiner Geschichte vermitteln. Du sollst ein Gefühl dafür bekommen, wo du herkommst und welches die Triebkräfte waren, die dich hervorgebracht haben.« So beginnen die Aufzeichnungen, die Rosamond hinterlassen hat. Anhand von zwanzig Fotografien erinnert sie sich an die tragische Geschichte ihrer Familie. In deren Zentrum steht Imogens Großmutter Beatrix, die unter der fehlenden Liebe ihrer Mutter litt und deshalb früh von zu Hause flüchtete; die die selbst erlebte Gefühlskälte an ihre Tochter weitergab und so den Weg zu dem schrecklichen Unglück ebnete, das Imogen für immer das Augenlicht nahm.
Ein bewegender Familienroman über drei Generationen von Frauen und deren Sehnsucht nach Liebe – und die poetische Erkundung eines fatalen Vermächtnisses. Jonathan Coe gelingt es, in diesem dichten Roman emotional fesselnde Figuren zu entwickeln und ein sensibles Bild von der besonderen Dynamik der Mutter-Tochter-Beziehung zu zeichnen. Die Geschichte des blinden Mädchens Imogen, die Schilderungen der Momente intensiven Glücks zwischen Rosamond und Beatrix und die Aufdeckung der zerstörerischen Macht eines dunklen Familiengeheimnisses wird kein Leser je wieder vergessen.