Ein Roman zur Hexenverfolgung
Im Haus des Oberstpfarrers der Staatskirche, Dr. Klingler, wütet Nacht für Nacht der Teufel. Der Geistliche fällt im Schlafzimmer mit seiner Frau auf die Knie und betet inbrünstig. Sonntag für Sonntag predigt er gegen den Teufel. Aber durch die Stadt geht das Gelächter, viele ahnen, was da gespielt wird: Der theologische Assistent (Exspektant) des ersten Pfarrers, Adam Koller, spielt die Teufelskomödie, um das verbotene Liebesverhältnis mit der Nichte des Pfarrers ungestört geniessen zu können.
Derweil will der Grossbauer Schocher im Dorf Wermelskirch unter den Dörflern gewaltsam ausmisten: die Fremden, die Liberalen, die Netten, die Hexen und Hexer müssen weg. Klingler ist der Spritus rector von Schochers Volksgruppe. Der Gemeindepfarrer Wirz, sein Assistent Johann David Meili und der ehemalige Sträfling der französischen Galeere, Jakob Maler, sind ihre Antipoden und Hauptfeinde. Im Gemeindepfarrhaus verliebt sich der Exspektant Meili in des Pfarrers Magd Barbara. Diese wird, angestiftet vom Volksausmister Schocher, mit sechs weiteren Frauen und einem jungen Mann vom Vogt als Hexe verhaftet und zur Untersuchung in die Stadt gekarrt. Meili, nachdem er nach England zu einer Quäkergruppe geflüchtet und dort verhaftet und von der Insel gewiesen worden war, erlebt täglich fiebernd den über mehrere Wochen dauernden Hexenprozess, die Befragungen und Folterungen, und die erbärmliche Praxis der Geistlichen sowie der Richter. Er ist an der Quelle, denn sein ehemaliger Studienkollege Graber ist Prozessprotokollant. Schliesslich werden sieben Frauen und ein Mann, darunter Barbara, wegen ihres angeblichen Teufelspaktes, die zentrale Sünde der Hexen, mit dem Schwert hingerichtet.
In der Stadt formiert sich eine geistig aufgeklärte oppositionelle Gruppe von Intellektuellen, auch ein paar Ratsmitglieder darunter. Die Teufelskomödie im Pfarrhaus wird aufgedeckt. Das ›Drama‹ des Dr. Klingler ist lächerlich gemacht. Die geistige und politische Auseinandersetzung spitzt sich zu. Doch die Ausmister behalten im Rat noch die Oberhand. Adam Koller wird zum Tod verurteilt. Aber der Teufelsglaube ist entlarvt. Der Hexenwahn hat ausgedient. Als Hexen denunzierte Frauen werden von jetzt an vom Stadtarzt ›medizinisch‹ wegen ›Melancholie‹ behandelt. Die Ausmister und ›Verteidiger des Volkes‹, die Ideologen und Scharfmacher werden in Frage gestellt und zurückgedrängt.