In Frakturschrift
Insel-Bücherei Nr. 23, 91. - 110. Tausend
Der Opfergang - Eine Novelle
Leseprobe: ...Wenn sie so sprach, gedachte Albert ihrer Versuche, sich in den Kreis der Menschen und Dinge in der Stadt seines Berufs zu schicken, und musste ihr recht geben. Er mochte sie nicht quälen. Es ist wahr, sagte er zu sich, sie würde zu uns stimmen wie ein Stern in den Tag, oder wie jene wunderbaren grossen Blumen, die auf der schwarzen Stille amerikanischer Flüsse ruhen, in die von Lachen gekräuselten Wellen des Meeres. Und dann trat er wohl zu ihr und küsste sie, die ihn verstand, sanft auf die reine Stirn.
Da sich dergestalt alle Dinge und besonders diejenigen, welche auf Albrecht Bezug hatten, klar in ihr spiegelten, dieser auch ganz und gar kein Verlangen trug, dem kristallenen Gewissen und Spiegel, den er besass, irgend etwas zu verhehlen, so gewahrte Octavia an jenem Tage, als Joie in seinem Arm gelegen und ihr beider Gefühl mit einem gültigen Wort benannt hatte, eine ernste Qual und einen stillen hoffnunslosen Kampf in seinem Innern.