Aus dem Inhalt von: Anwesenheit kennt keinen Stillstand:
In Goethes Winckelmann-Aufsatz findet sich die gleichsam nebenbei fallende Bemerkung: "... so kann man überhaupt jeden Menschen als eine vielsilbige Charade ansehen, wovon er selbst nur wenige Silben zusammenbuchstabiert." Die Schreibhand, die ihre Geschichte aufzeichnen müsste bald die reflexion im Relfex enden lassen, wenn sie ehrlich über ihre Tätigkeit klarzuwerden beabsichtigte. Sie müsste mitteilen, wie schnell Nachdenken abbricht, wie sie bei ihrem Tun schliesslich auf das zurückkommen würde, was sie ohnehin schon aufgeschrieben hatte, wie wiederholbar das alles ist - eine Gedankenbewegung, der Anlauf, der genommen wird, die Art, wie der Ablauf formuliert ist, das voraussehbare Enden im stets ähnlichen, um nicht zu sagen gleichen Tonfall. Noch die Pausen hinter der abgebrochenen Reflexion sind einander ähnlich. So kommt es, dass einn der übrigbleibende Reflex anständiger dünkt als mehr oder minder angestrengte gedankliche Bemühung, die vorgeschrieben scheint, die beim einzelnen in ihrer Richtung - bis in den Silben-Ablauf - prognostizierbar ist, die sich bereits vor dem ersten Satz abbildet.