Begegnungen sind zufällig, aber unter den Händen dieser Erzählerin gewinnen sie eine unerwartete, bedeutsame Tiefe. Sie werden zum Wirbelpunkt des Lebens und bringen Verzweiflung, Schuld und Erlösung. Eben noch versprachen sie einen wiedergefundenen Frieden, da zerreisst der Tod alle Beziehungen, die sich so hoffnungsvoll anzuknüpfen schienen, oder da jagt ein junger Mensch hinter dem Traumbild her, das er in seinem Filmschöpfungen verwirklichen möchte, und muss, weit fort, an des Küsten des Pazifischen Ozeans erfahren, dass diese Frau seine vermeintliche Stiefschwester ist, die er daheim zu einer unglücklichen Ehe gezwungen hatte. Ob ein längeres oder ein kürzeres Geschehnis, die Verfasserin weiss immer mit einem geschickten Griff in das Unglaubliche und Unwahrscheinliche hineinzufassen. Ein Meisterstück der Titelerzählung mit ihrem Durcheinander von einer Menge kaum überschaubarer Gestalten, die sich aber doch bei allem Gehetztsein und Abgelenktwerden zu kleinen Schicksalen formieren. Die Themen werden kräftig angepackt, modern, "hypermodern", wie es einmal von einer Ehe heisst; es ist Leben, das schnell vorüberflieht und uns dorch für einen entscheidenden Augenblick gefangen hält.