Roman. Erstausgabe (1. - 100. Tausend, WGII, 40). - Für drei Pädagogen - soldie Fachleute, mit der H3rausgabe eines neuen Lesebuchs beauftragt - wird die Suche nach einem zeitgemässen, einem verbindlichen Vorbild für die Jugend zum Wagnis: zu einem nahezu lebensgefährlichen Abenteuer der Verunsicherung. Der Griff in die Literatur, mit dem sie es zunächst versuchen, erbringt Literatur; der Griff ins Leben selbst stösst immer wieder auf das Hindernis des Zweifels, und die Last zweifelnder Überzeugung trägt sich schwer, wenn einem das Leben ohnehin schon Lasten aufbürdete. Ein "Echtes" Vorbild - wie lässt es sich finden unter dem Vorzeichen eines Auftrags, der mehr und mehr seine innere Fragwürdigkeit erkennen lässt?
Oder ist es nicht vielmehr die Fragwürdigkeit unserer Epoche, die Siegfried Lenz in diesem Roman festzustellen versucht? Wenn es so ist, wenn - vielleicht dringender als je eine Generation vor uns - des Vorbildhaften bedürfen, ohne uns jedoch für ein gemeinsames Vobild entscheiden zu können: dann ist dieser Roman ein notwendiger Aufruf an alle, sich klar zu werden über die Situation und über die Wahrheit des Menschen in unserer Zeit.