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Die Frustrierten 1

46701
  • ISBN10: 3498004484
  • Autor: Claire Bretécher
  • Illustrationen / Abbildungen: viele Illustrationen
  • Verlag: Rowohlt
  • Zustand: Gut
  • Sprache: Deutsch
  • Art: Broschiert
  • Format: 22x30cm
  • Anzahl Seiten: 64
  • Jahrgang: 1984

  • Zustandsbeschreibung:

    leichte Gebrauchsspuren

SFr. 9.00
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Beschreibung

Obwohl diese Comics in Frankreich, genauer in Paris, spielen,
sind Ähnlichkeiten mit bundesrepublikanischen Zuständen
nicht zufällig. Also: der sozialliberale Reformboom ist vorbei,
des Jahres 1968 wird nur noch mit nostalgischem Aufseufzen
gedacht. Liebevoll wird der letzte, schon etwas vertrocknete
Farbbeutel in die Kiste für den Nachlaß gepackt; damit Opa
den Enkeln beweisen kann, was er für ein Kerl war — damals.
Es kommen Job, Ehe, Kinder, Geliebte — man hängt so rum.
Und Claire Bretecher, ehemalige Klosterschülerin und Zeichenlehrerin
aus der Provinz, zeichnet das alles auf. Zuerst muß sie
mit ihren Comics hausieren gehen, dann bekommt sie eine
regelmäßige Kolumne im «Nouvel Observateur», jetzt hat auch
das amerikanische Feministinnenblatt «Ms» die Bretecher entdeckt
— vorzugsweise die Cartoons, die sehr kritisch mit den
Feministinnen umspringen. In ruhigenTotalen, miteinem widerborstigen
Kinderzeichenstrich und viel sehr genau hingehörtem
Text schreibt sie das Protokoll ihrer Zeit, unserer Zeit.
Roland Barthes nennt sie den «besten französischen Soziologen
», und ihre Zeichnungen haben auch etwas von einer bösen
protokollarischen, amoralischen Bestandsaufnahme. Frustriert
sind sie alle, die ihre Hoffnungen, wenn nicht schon
gleich beerdigt, so doch auf Eis gelegt haben; alle diese Individualisten,
die in den gleichen gestylten Klamotten in den gleichen
gestylten Wohnungen sitzen. Die sich ihr Leben von den
IN-OUT-Listen des PLAYBOY normieren lassen und die deshalb
immer so gehetzt sind. Leute, die ihren Alfa links von der SPD
parken und finden, daß man mit Biedenkopf doch wirklich
noch reden kann. Sie sind die französischen Verwandten der
Typen aus Poths «Progressivem Alltag».
Sie kennen das Personal. Erkennen Sie sich?