Das Leben könnte so schön sein. Wenn unser schlechtes Gewissen nicht wäre, das grosse unbekannte Wesen hinter unserer Stirn und unser ständiger Begleiter: Wenn wir an einem Bettler vorbeigehen oder Nutella aufs Brot streichen, wenn wir vor der Mülltonne stehen oder bei Rot über die Ampel gehen. Du musst kein schlechtes Gewissen haben? Von wegen.
Da es keine verbindliche Moral mehr gibt, keine objektiven Massstäbe für Gut und Böse, haben wir uns alle im Laufe der Zeit ein sonderbares Gedankengebäude errichtet, nach dem der Gut ist, der joggt und auf dem Wochenmarkt frische Tomaten kauft, und der Schlecht, der nicht joggt und Pommes mit Ketchup mag. Wir sollen und wollen uns ständig schuldig fühlen, wissen aber nicht mehr so ganz, warum - und vor allem: vor wem.
Wenn Generation Golf das Tagebuch einer vergangenen Kindheit und Jugend war, dann ist Anleitung zum Unschuldigsein die Reise in unser Inneres Absurdistan, in dem uns die Gewissensbisse täglich lustvoll quälen. Dieses Buch ist die erste Problemzonengymnastik für den Kopf.