Beschreibung
Dem Verliebten dünkt das Leben schön und die Menscheit gut. Peynet ist zu seinem und zu unserem Glück immer verliebt, in die Welt, in das Dasein, am meisten aber in die Liebe. Um dies zeichnerisch auszudrücken, hat er zwei Figuren erfunden, ein blutjunges Pärchen, das nichts anderes kennt als Liebe und Spiel. Er, fast noch ein Jüngling, trägt sich altmodisch: dunkler Anzug, hoher Kragen, steifer Hut, Regenschirm - er ist altmodisch und jung wie die Poesie. Sie ist ein süsses, zierliches, stupsnasiges Geschöpf, zärtlich und verspielt gleich ihm. Abe wie im Leben hat sie, die Flinkere, dem Träumer einen echt weiblichen Vorsprung voraus. Sie grollt und schimpft bisweilen (der Abwechslung halber), sie entlockt ihm Tränen (damit er merkt, was er an ihr hat), doch sie verlockt ihn auch, sie trägt sich ihm an, verblümt oder ganz unverblümt - ihre Existenz ist eine einzige liebliche Herausvorderung. Ja, sie gängelt ihn. Dafür hat aber er, der sich nicht ungern gängeln lässt, seine Hintergedanken. Ein Glück nur, dass sie diese Hintergedanken sogleich errät und dass es - welch ein Zufall! - genau dieselben sind, die sie in ihrer kleinen Brust bewegt. Die beiden werden des Turtelns nicht müde, ihre Flitterwochen enden nie. Ihnen zuschauen heisst Sehnsucht bekommen nach dem Paradies: als Adam und Eva noch so unschuldig waren wie Daphnis und Cloe. Ja, unschuldig sind sie, aber durhaus nicht unverlangend; zartester Eros beseelt ihr gegenseitiges Werben. Auch sind sie nicht so weltfremd, wie man annehmen könnte; mit zierlicher List finden sie immer aufs neue windgeschützte Nistecken, in denen sie glücklich sein dürfen.