Der "Kreis" - ein Reigen des Lebens, in dem keine Stimme fehlt: Der Bauer, der Arbeiter, der Heimatlose, die Mutter, der Heilige, aber auch die Erde, die Hügelwiese, die Vögel, die Nacht, die Sehnsucht - alle singen sie mit und alle haben sie den Auftrag, an uns zu wirken, denn sie sind dem Dichter bestimmende Mächte, die keiner zu leugnen vermöchte. Bald Volkslied, am Rain in der Sonne oder auf der Mähwiese gewachsen, bald Hymne, gewaltig aufrauschend, bald wuchtiger Chor im "Lied der Masse" und im "Lied der Arbeit", bald Werkruf oder Gebet oder "Gesang Gottes in der Nachtwolke" - immer ist das Wort der erhebende Gesang eines ergriffenen Mundes, der das Dasein feiert.
Heute vermag beflissene Geschicklichkeit der Feder viele zu täuschen; hier aber ist uns unbestreitbar eine Dichtung gegeben, schwer an Fülle und Last der Erkenntnis, der Schau, des Deutens und getragen vom selten gewordenen Wohlklang des Wortes. Ernst Kappelers "Kreis" wird zum ewigen Vorrat echter Dichtung gehören und ein anderer Meister wird die Töne dazu setzen, die im Wort schon angedeutet sind.