Man nannte sie "yebit" - Mädchen, dass es nicht wert ist, einen Namen zu tragen. Sie schlief eingesperrt in einem Vorschlag, sie arbeitete Tag und Nacht, sie wurde geschlagen und bekam keinen Lohm. Und das Schlimmste: Sie durfte nicht einen Schritt nach draussen tun.
Dies ist die Geschichte der jungen Nubafrau Mende Nazer, die nicht etwa vor 200 Jahren spielt, sondern heute im 21. Jahrhundert. Mendes Geschichte ist durchaus kein Einzelfall. Und sie endet nicht im tiefen Afrika, sondern bei unseren Nachbarn in Europa: Denn am Tiefpunkt einer jahrelangen erniedrigenden Sklavenexistenz in Khartoum wird Mende nach England verschickt - als Sklavin der sudanesischen Botschafterfamilie in London.