Im Frühjahr 1933 wurden im damaligen deutschen Reich die gewählten Bürgermeister ihrer Ämter enthoben. Einer von ihnen war der 1883 geborene Fritz Arnold. Der Sohn aus sozialdemokratischem Elternhaus musste sich eine Nischenexistenz aufbauen: er wurde Handelvertreter für Küchengeräte. Erst Hitlers Eroberungskrieg bot dem pionier-Offizier aus dem ersten Weltkrieg die Chance einer zweiten Karriere, der Gegner der Nationalsozialisten wurde ein ergebener Soldat der Wehrmacht. Aus Krieg und Gefangenschaft zurückgekehrt wurde Fritz Arnold zunächst Oberbürgermeister, dann wieder Technischer Bürgermeister seiner Heimatstadt Konstanz. Sein Nachlass und anderen Quellen zugrundegelegt, entsteht das Bild eines Menschen, der kein Nationalsozialist, aber auch kein entschlossener Kämpfer gegen das nationalsozialistische Unrecht war.