Besuche bei Menschen die ein einfaches Leben wagen
Es war die erste Nacht in meinem Leben, die ich mit einem bayrischen Filzhut auf dem Kopf verbrachte. Das Auto stand auf Laub und Schafkot ein paar Meter vom Bauwagen den Hang herab. Unten im Dorf leuchteten Strassenlichter, von oben blökten abwechselnd ein Lamm in Engelstönen und ein altes Schaf, das klang wie eine Motorsäge. Es war das erste Mutter-Kind-Gespräch nach der Geburt.
Einfach leben, unabhängig werden.
Das wünschen sich viele Menschen. Einen Sommer lang hat Jan Grossarth, Redakteur der F.A.Z., Aussteiger besucht und ihren Alltag geteilt. Bewundernd und verwundert beschreibt er seine Reise von Vorpommern bis Norditalien. Sie führt in ein streng geregeltes Öko-Dorf, zu einem freien Waldmenschen, zu Jesuiten und einem Informatiker, der sich von Abfällen ernährt. Jenseits der bürgelichen Welt scheint manches sonderbar - nicht zuletzt die bürgerliche Welt selbst.